ZSG Oberhausen
Geschichte
1897 gilt als Gründungsjahr der Zimmerstutzen Schützen Gesellschaft Oberhausen. Im Staatsarchiv München und in der Gemeindeverwaltung Oberhausen gibt es jedoch ältere Belege.
1866 bestehen “Statuten der Zimmerstutzen Gesellschaft Oberhausen“, unterzeichnet von Filser.
1872 wird die “ Zimmerstutzen Schützen Gesellschaft Oberhausen“ gegründet. Sie zählt 21 Mitglieder und hat als Vorstand den Lehrer Johann Nepomuk Reng. Die Gründung des Vereins wird von Bürgermeister Tafertshofer und dem Königlichen Bezirksamt Weilheim genehmigt.
1873 teilt Vorstand Reng dem Königlichen Bezirksamt Weilheim mit, daß ein angeblicher Herr von Schmidt, königl. Regierungsratssohn aus München an seine Stelle treten wird.
1874 beantragt Lehrer Reng ein “Zimmer-Abonnement“ für 7 – 8 Personen im “Schäfflerschen Gasthause“, um vor den Belästigungen roher und unanständiger Leute in betrunkenem Zustand und einer Persönlichkeit, welche sich als adelig bezeichnet, in Ruhe gelassen zu werden.
1875 bringt Bürgermeister Tafertshofer dem Königl. Bezirksamt Weilheim folgende Aufstellung in Vorlage.
1890 ist im “Verzeichnis der in der Gemeinde Oberhausen bestehenden Vereine“, die Zimmerstutzen-Schützen-Gesellschaft nicht mehr angeführt. Nach den Aufzeichnungen von 1873 und 1874 kann man annehmen, daß es im Verein zu Unruhen gekommen war, die später zu dessen Auflösung führten. Wann dies geschah, ließ sich nicht mehr feststellen. Erhalten ist das Protokoll zur “Bildung einer Zimmerstutzengesellschaft Oberhausen“ im Jahre 1895, das hier gekürzt wiedergegeben wird:
Unterm Heutigen versammelten sich die Mitglieder der neuzubildenden Zimmerstutzen Schützengesellschaft Oberhausen im Gasthaus zum Stein (Gasthaus Alpenblick) in Oberhausen und beschlossen die Gründung des besagten Vereins. In der Wahl des Ausschusses wurde als Vorstand und 1. Schützenmeister des Vereins aufgestellt Eduard Schorer (Lehrer in Oberhausen von 1893 – 1897) als 2. Schützenmeister der Söldner Andreas Lautenbacher.
Als Schriftführer und Kassier der Bauerssohn Alex Bader. Sämtliche von Oberhausen.
Es mag sein, daß es noch zwei Jahre dauerte, bis der Verein nach Erfüllung aller Formalitäten von Amts wegen anerkannt wurde. Die Jahreszahl 1897 jedenfalls ist im ersten Mitgliederverzeichnis und auf der Schützenfahne von 1927 zu lesen.
Sicher ist, daß der Verein 1902 das Lokal wechselte, was aus folgendem Schriftverkehr hervorgeht:
An die verehrliche Ortspolizeibehörde Herrn Bürgermeister
Die Schützengesellschaft Oberhausen hat am 16. November 1902 beschlossen, ihre Vereinslokal in das Strobl’sche Gasthaus zu verlegen und bittet die verehrliche Ortspolizeibehörde um Verlängerung der Polizeistunde, wie im Gasthaus Hälterlein (Gasthof Alpenblick).
Achtungsvollst!
Der AusschussKöniglich Bezirksamt Weilheim
An die Gemeindeverwaltung Oberhausen
Betreff: Zimmerstutzenschützengesellschaft
Der Schützengesellschaft ist bekannt zu geben, daß während der Schießens der Gang in den Stall abgesperrt werden muß und der Stand so hinzurichten ist, daß Personen nicht verletzt werden können. Polizeistundverlängerung wird ausnahmsweise bis 1 Uhr verlängert.
Die erste Schießanlage im Stroblschen Gasthaus – sie wurde bis 1953 benützt – erstreckte sich über vier Räume, die man durch Öffnen von zwei Fenstern und einer Türe verband. Man schoß vom Nebenzimmer durch den Stallgang (siehe Anordnung des Königl. Bezirksamtes) und die
Futterkammer auf die Zielscheibe in der Waschküche.
Aus der weiteren Vereinsgeschichte Während des 1. Weltkrieges ruht der Verein
1918 wird der von 14 Männern reaktiviert.
1927 Feier des dreißigjährigen Stiftungsfestes mit Fahnenweihe.
1933 Große Schützenhochzeit. Es heiraten Philipp Fischer und Magdalena Staltmair, beide aus Berg.
Während des Dritten Reiches wird der Verein der Organisation “Kraft durch Freude“ unterstellt und muß an Aufmärschen und Schießveranstaltungen teilnehmen
1945 Verbot des Vereins. Die Schützenfahne wird bei der Fronleichnamsprozession trotzdem mitgetragen.
1946 Protokollbuch und Kasse werden eingezogen. Fahnenstreit: Der Trachtenverein will die Schützenfahne, doch der Gemeinderat stimmt nicht zu.
1949 Wiederaufbau des Vereins unter Franz Strobl sen. (Eyacherstr.)
1953 Einweihung der Schützenkette. (Jeder Schützenkönig bereichert sie um einen wertvollen Taler und trägt sie bei Festen).
1955 Fahnenweihe; die im Kloster Schlehdorf erneuerte Fahne wird geweiht.
1957 Feier zum sechzigjährigen Bestehen.
1978 Fahnenweihe; die im Kloster Wessobrunn erneuerte Fahne wird geweiht.
1987 Feier zum neunzigjährigen Bestehen.
1992 Feier zur Eröffnung der neuen Schießanlage mit einem Standeröffnungsschießen.
1997 Feier zum hundertjährigen Bestehen.
2007 Feier zum hundertzehnjährigen Bestehen.
Von 1953 bis 1992 trafen sich die Schützen im Saal, der sich früher im Obergeschoss befand. Die Schießstände mussten zu jedem Schießen auf und anschl. wieder abgebaut werden. Heute schießen sie auf einer modernen, stationären Anlage im Untergeschoss beim Gasthaus Strobl mit separatem
Stüberl. Neben dem wöchentlichen Übungsschießen messen die Schützen ihre Treffsicherheit jährlich bei der Vereinsmeisterschaft, beim Sauschießen an dem der Schützenkönig ermittelt und beim traditionellen Schützenball proklamiert wird, beim Ostereier- und beim Nikolausschießen.
Vereinsübergreifend messen sich die Oberhauser Schützen in Rundenwettkämpfen mit den Schützen aus dem Gau Weilheim. Zum jährlichen Gauschießen des Schützengaus Weilheim treten die Oberhauser Schützen, zu denen auch Mädchen und Frauen zählen, als Mannschaft sowie als Einzelschütze an. Und das durchaus Erfolgreich, denn die Würde des Gauschützenkönigs ging schon manches Mal nach Oberhausen.
1959 Franz Xaver Strobl erst 15 Jahre alt, gab den Anstoß für die Einführung des Gaujugendschützenkönigs.
1960 Franz Xaver Strobl Jugendklasse
1970 Franz Lieb Jugendklasse
1971 Franz Strobl Schützenklasse
1973 Roland Dittrich Jugendklasse
1978 Anton Müller Jugendklasse
1984 Christian Schöber Jugendklasse
1989 Heidi Schöber Damenklasse
1993 Andreas Schleich Schützenklasse
1994 Leonhard Strobl Schützenklasse
2018 Christian Schöber Schützenklasse